Stellungnahme der LINKEN zum Umgang mit der AfD

Karl Türck / Wilhelm Zachraj

Unser neuer Stadtrat hatte seine erste Sensation. Die beiden Mitglieder der AfD wurden durch einen Mehrheitsbeschluss aufgefordert zurückzutreten.

Am besten gewöhnen wir uns daran, dass dergleichen öfter passieren wird. Sie werden zwar nicht zurücktreten, aber sich über die ungerechte Behandlung beschweren. Wenn Presse und Leserbriefe wieder so mitspielen wie diesmal, haben sie auf jeden Fall ihr Ziel erreicht: Aufmerksamkeit.

Dagegen heißt die Parole:

KEINE BÜHNE FÜR BÜHNE!

 

Im Februar 2019 lief es besser mit der AfD. Da wollten sie das Gemeinschaftshaus mieten für 600 Leute. Die AWO als Träger sagte NEIN. KEINE BÜHNE FÜR BÜHNE!

So wünschen wir uns, dass auch andere Träger von Räumlichkeiten reagieren.

Stattdessen sitzen diese Herren jetzt im Stadtrat. Und egal, was die Presse schreibt:

- sie geben ihr wieder Stoff für „Sensationen“

- und reiben sich die Hände.

Schreibverweigerung der Reporter – damit könnte man sie treffen!

 

Unser Ratsmitglied, Wilhelm Zachraj, fasste es in seiner Rede im Dorstener Rat am 16.12.2020 so zusammen:

1. Der Antrag von CDU, SPD und Grünen „Demokratiefeindliches Verhalten der AfD Ratsmitglieder Bühne und Kirschmann“ finde ich richtig und gut!

Was die beiden Menschen sich geleistet haben ist aus meiner Sicht nicht zu tolerieren.
Das eine ist nur dummes Zeug, von Idioten aus dem Internet abgeschrieben. Eigene
Gedanken kann der Schreiber sich nicht gemacht haben.
Das Zweite ist genauso dumm. Bei einer genehmigten Kundgebung auf der die angereisten
Teilnehmer sich frei äußern konnten von Corona-“Diktatur“ zureden oder schreiben ist in
sich schon quatsch.

Oder meinte dieser Herr die anderen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie?
Das kann eigentlich nicht sein. Kein vernunftbegabter Mensch würde angesichts von
bundesweiten knapp 34.000 Neuinfektionen und 910 Toten am Tag die Maßnahmen als
Diktatur bezeichnen. In Dorsten sind bedauerlicher Weise schon 13 Menschen an oder mit
Corona gestorben.

Wären es nicht erwachsene Männer könnte man das Ganze als Dummenjungenstreich
bezeichnen.

 

2. Doch was macht die AfD daraus?
Nach bekannter Manier wird der Spieß umgedreht. Selbst Mistbauen und sagen die Anderen
sind Böse.


3. Jetzt zu den Antragstellern:
Wie macht man was und wem nutzt das.
So ein Antrag ist richtig! Dabei sollten die „Delinquenten“ einen drüder kriegen und dann
ist gut.

Doch was ist passiert? Da haben sich drei Fraktionen/Parteien zusammen getan und haben
die Anderen außen vor gelassen. Die erste Reaktion der Presse war zu fragen warum wir
nicht dabei sind. Aber nicht nur von der Presse wurden wir gefragt, zum Teil angemacht.
Wir, Die FRAKTION feat. DIE LINKE. und die beiden Parteien haben sich ganz bewusst
dazu entschieden keinen eigenen Antrag zum Thema zu stellen. Aus unserer Sicht hatte die
AfD schon viel zu viel Platz in der Presse eingenommen.

Leider hatte die FDP nicht diese Weitsicht und hat bewirkt, dass die Zeitung noch einmal
berichtete.

Fazit: Das ganze war gut gemeint, aber schlecht gemacht. Bei dieser Presse: klarer
Punktsieg für die AfD.
Der Antrag ist aber richtig und wir werde ihm zustimmen.

Abschaffung der Stichwahlen verfassungswidrig

Gute Nachrichten zum Kommunalwahljahr 2020

Karl Türck

Bürgermeister in NRW weiter mit Stichwahl

 

Das Urteil des NRW-Verfassungsgerichtshofs, dass die Abschaffung der Stichwahlen verfassungswidrig ist, stellt eine herbe Niederlage für die schwarz-gelbe Landesregierung und Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) dar. „Die Entscheidung des Verfassungsgerichtshofs in Münster stärkt die Demokratie in Nordrhein-Westfalen und weist die Landesregierung in ihre Schranken“, kommentiert Sascha H. Wagner, Landesgeschäftsführer der Partei DIE LINKE. NRW, das Urteil. (Pressestelle DIE LINKE NRW).

 

Zur Erinnerung, warum die Stichwahl nötig ist. Ohne Stichwahl kann die Situation entstehen, dass alle Kandidaten weniger als 50% haben, also auch der oder die mit der Mehrheit der Stimmen. Es würde jemand Bürgermeister, der weniger als die Mehrheit der Bürger vertritt.

 

Bei einer zweistufigen Wahl werden wahrscheinlich Kandidaten aller Parteien, womöglich auch Parteilose, antreten. Aus dem Ergebnis des ersten Wahlgangs werden dann die beiden mit den meisten Stimmen für den zweiten Wahlgang ausgesondert. Von den im zweiten Wahlgang abgegebenen Stimmen erhält einer von beiden notwendig die absolute Mehrheit.

 

Für den Wahlkampf bedeutet das, dass auch Parteien, die keine reelle Chance haben, den Bürgermeister zu stellen, sich zumindest für den ersten Wahlgang bewerben. Durch die Wahlauftritte haben auch diese Parteien oder Einzelpersonen die Gelegenheit, ihre Ansichten publik zu machen, bzw. Bürger können mit ihnen diskutieren.

Es gibt Fachleute

Mercaden-Diskussion

Karl Türck

Bezug: Dorstener Zeitung vom 18. Mai, 1. Lokalseite

 

Standpunkt

 

Mercaden-Diskussion

 

 

Es gibt Fachleute, die den Einzelhandel planen. Das sind wir nicht. Wir stellen frech eine These auf:

 

Das Lippetor-Center stand schließlich und endlich leer. Es hatte sich als überflüssig erwiesen. Die Kauflust der Leute (oder die Kaufkraft?) reichte nicht. Mit welcher Absicht hat man dann ein noch größeres Zentrum an seine Stelle gesetzt? Weil das neue schöner und attraktiver ist als das alte? Ist natürlich Geschmackssache. Uns erscheint es von der Architektur als ein grober hässlicher Klotz, eine Barriere gegen den Zugang zu Kanal und Maria Lindenhof. Wenn es aber nicht schöner und attraktiver ist, warum sollten dann jetzt zu den Mercaden mehr Kunden (und mehr Geschäftsinhaber) kommen als zum Lippetor-Center?

 

Man fragt sich: Was sollte das ganze Wechselspiel? Man kommt zu der Vermutung, der letztliche Grund für den Bau der Mercaden war, dass wir das verfallende Lippetor-Center nicht selbst abreißen konnten. Es musste weg, aber die Stadt hatte kein Geld für den Abriss. Ein Investor musste her. Aber der wollte wieder ein neues Zentrum bauen. Und so sind wir zu den Mercaden gekommen! Keiner wollte sie. Keiner braucht sie.

 

Man mag jetzt spekulieren, was passiert, wenn womöglich auch die Mercaden in naher Zukunft leer stehen und verrotten. Wieder ein neues schöneres und größeres Einkaufszentrum?

Jan-Philipp Weil

Nichts ahnend schlägt man morgens die Dorstener Zeitung auf und liest groß auf der ersten Seite des Lokalteils, dass der AfD-Chef den Vorsitzenden des Ortsverbands der Satirepartei „Die PARTEI“ angezeigt hat. Auf dem dazugehörigen Bild sieht man einen jungen Herrn, der eine Zeichnung hochhält, auf dem eine fiktive Person namens „Mecki“ dargestellt ist. Dieser Mecki findet der Kommentare zufolge alles blöd. Menschenrechte, Empathie, Europa… alles blöd. Als Aufruf steht unter der Zeichnung noch, dass man nicht so wie Mecki sein soll. Zurecht, meiner Meinung nach. Lobenderweise muss man auch erwähnen, dass Boris Benkhoff, Ersteller dieser Zeichnung doch sehr gut zeichnen kann. Kunst kommt halt von Können.

 

Diese Zeichnung gefiel dem AfD-Chef Marco Bühne wohl überhaupt nicht, und zeigte den Zeichner an. Für die AfD gibt es wohl nicht mehr den Weg des Dialogs, es wird direkt angezeigt. Davon mal abgesehen sehe ich keinen Zusammenhang zwischen dem AfD-Infostand bzw. den AfD-Politikern und der Zeichnung. Oder hat sich Herr Bühne etwa in dem „Mecki“ wiedergesehen? Ihm scheint es wohl nicht zu gefallen, dass sich der Die PARTEI-Politiker für Menschenrechte, Empathie und Europa einsetzt und sich den im Grundgesetz verfassten Artikeln der Meinungs- und Kunstfreiheit zu Nutze macht. Aber das sind seine Recht, unsere Rechte. Und das ist auch gut so.

 

Die Anzeige bewirkt nämlich nur eins, und zwar, dass der AfD-Politiker und die AfD als Partei sich lächerlich machen. Denn man kann sich immer selbstlobend als freiheitlich-demokratische Partei bezeichnen, aber dann muss man auch die freiheitlich-demokratischen Grundwerte, wie zum Beispiel die Meinungsfreiheit und die Kunstfreiheit akzeptieren. Aber es soll ja nicht die erste Anzeige gewesen sein, die die Dorstener AfD gegen Bürger*innen in Auftrag gegeben hat. Es gleicht ja schon fast einem Service für Dorstener, die ihre Meinung gegen Rechts kundtun: Anzeigen für Dorstener, kurz AfD.

 

Aber was soll man sonst noch dazu sagen, außer dass diese Aktion der AfD nur lachhaft ist. Immerhin hat Die PARTEI damit etwas ganz Entscheidendes erreicht: Sie ist in den sozialen Medien für diese Aktion in aller Munde. Mehrere tausend „Gefällt mir“-Angaben auf den Beiträgen. Da kann man nur sagen, dass man sich damit als AfD ein dickes Eigentor geschossen hat.

 

Und noch eine kleine Info zum Ende meiner Meinungsäußerung: Ich habe mein Recht auf Meinungsfreiheit genutzt (Art. 5, Grundgesetz).

 

Nachrichten aus Barkenberg

DIE LINKE. Dorsten kommentiert

Karl Türck

Nachrichten aus Barkenberg

 

Wem ist bekannt, dass es in der Mensa der Gesamtschule einen „Barkenburger“ gibt? Wahrscheinlich weiß der gemeine Dorstener überhaupt ziemlich wenig über Barkenberg, denn Barkenberg ist nicht „in“.

 

Umso erfreulicher, dass die Dorstener Zeitung am 5.Mai einmal lobend über Barkenberg berichtet:

„„Rock am See“ in Wulfen-Barkenberg war ein voller Erfolg“

 

In dem Zusammenhang erfahren wir auch etwas über Barkenberg, und zwar von Ricardo Penzel. Der leitet auf der Seeseite des Gemeinschaftshauses die Bar 61. Er hat die Bands geworben und das Fest organisiert. Frage, was hält er denn so von Barkenberg? Ganz klare Aussage: Er liebt seinen Stadtteil.

 

„Ja, es tue ihm leid, dass Barkenberg mit den vielen tollen Menschen, die ihn von seiner Jugend an begleiteten, immer ein Schattendasein führe und er wolle mit seiner Arbeit was zurückgeben.“ „Rock am See“ fände nun zum zweiten Mal statt. Der Erlös fließe in die Wassertreppe, für deren Restaurierung in Barkenberg gekämpft wird.

 

Das Gemeinschaftshaus, das die CDU schon einmal abreißen lassen wollte, ist immer noch das Zentrum am Wulfener Markt für Veranstaltungen. Aber auch Besucher von Veranstaltungen im Gemeinschaftshaus können nicht darüber hinweg sehen, dass die andere Seite des Marktplatzes verschandelt ist. Dort verrottet die ehemalige Ladenzeile, mittlerweile gesperrt wegen Einsturzgefahr. Eine Lösung ist nicht in Sicht.

Kommentar zur Plakatsituation der AfD

DIE LINKE. Dorsten kommentiert

DIE LINKE. Dorsten

Berichterstattung der Dorstener Zeitung zur AfD (26. April):

 

„Etwa 150 Plakate der AfD gestohlen oder zerstört“

 

SKANDAL!

 

Wie man hört, hatte die Dorstener AfD in einer Nacht- und Nebel- Aktion Plakate gehängt. Die waren kurz zu sehen. Dann waren sie wieder weg. Am 26. April eine groß aufgemachte Meldung auf der ersten Lokalseite der DZ: Plakate gestohlen.

 

In dem Artikel äußerten Dorstener AfD Funktionäre auch gleich Vermutungen, wer es gewesen sein könnte. Im Oktober hatte nämlich Dorstens AfD ihren ersten Infostand auf dem Marktplatz. Der war einige Tage zuvor in der DZ angekündigt worden – was nicht üblich ist. Demokraten und Antifaschisten, die die Ankündigung gelesen hatten, haben sich an dem besagten Samstag spontan auf dem Marktplatz versammelt – was üblich ist. AfD-Funktionäre haben daraufhin einige der namentlich Genannten angezeigt wegen Aufruf zu einer unangemeldeten Demo. Beamte aus Recklinghausen waren am Markt anwesend und verhörten einige der Beschuldigten.

 

Für die AfD war dieser erste Infostand tatsächlich peinlich. Vor lauter Gegnern, Antifaschisten, z.T. mit selbstgemalten Plakaten, war der Infostand nicht zu sehen. Verständlich, dass die AfD gegen die Gegner bis heute eine Wut hat. Soll sie auch!

 

In dem aktuellen Zeitungsartikel werden diese Gegner als die Zerstörer ausgemacht. Die Presse hat es so übernommen. Am nächsten Tag hat sich dann allerdings die Dorstener SPD-Vorsitzende zu Wort gemeldet und gegen den Vorwurf verwahrt. Sie gehörte auch zu denen, die an der spontanen Demo teilgenommen hatten. Wie man liest, ist auch sie im Oktober von der AfD angezeigt worden – ohne weitere Konsequenzen.

 

Vermutlich wird bei der kriminalistischen Untersuchung der jüngsten Aktionen – bei Nacht und Nebel aufgehängte und wieder abgehängte Plakate – auch nichts herauskommen. Außer das ganze Tamtam, das die paar Funktionäre wieder aufwirbeln konnten. Zweimal an prominenter Stelle in der Zeitung – als Opfer von bösen „Linksradikalen“ - Wer sonst schafft das schon?

Geisterradler in Dorsten

DIE LINKE. Dorsten kommentiert

Karl Türck

 

Ein Kommentar zum Artikel "Polizei nimmt Geisterradler in Dorsten ins Visier" der Dorstener Zeitung vom 20. April.

 

Nachdem gemeldet wird, dass jetzt in Dorsten Beamte aus Recklinghausen Radfahrer kontrollieren, ob sie auf der richtigen Seite fahren und, wenn nicht, mit 20 Euro abstrafen, muss erwähnt werden, was nicht Ortskundigen vielleicht nicht bekannt ist.

 

Wir Radfahrer bemühen uns, den Radweg auf der richtigen Seite zu nehmen. Wenn ich aber auf meiner Seite 10 Häuser weiter in ein Geschäft will und das ist leider auf der linken, dann nehme ich die. Eine prekäre Situation findet sich zum Beispiel auf der neuen Fürst-Leeopold-Allee auf dem ehemaligen Zechengelände hinter ALDI. Dies ist eine neu ins freie Feld gebaute Straße (Allee). Sie hat natürlich auch einen Radweg. Aber nur auf einer Seite. Die Hälfte der Radfahrer sind also notwendig zu Geisterradlern verdammt. Was könnte so ein Radler denken? Den Planern ist doch vollkommen egal, auf welcher Seite wir fahren!

 

Ich brauche nicht zu erwähnen, dass es seit zig Jahren Landstraßen um Dorsten herum gibt, die nur einen Radweg auf einer Seite haben – ganz zu schweigen von solchen, vor denen man Radfahrer ausdrücklich warnen muss: Falle! (Schloss-Allee nach Lembeck, Engführung, kein Radweg).

 

Zugegeben, Radfahren in Dorsten war früher noch schlimmer. Aber von einer Qualität niederländischer Klasse träumen wir noch. Und von einer entsprechenden Achtung der Radfahrer unter den Verkehrsteilnehmern auch.

 

Fridays for Future

DIE LINKE. Dorsten kommentiert

Karl Türck

Diesen Freitag hat zum ersten Mal eine „Fridays-for-Future“ Demonstration in Dorsten stattgefunden. Etwa 150 Schülerinnen und Schüler marschierten durch die Innenstadt, zeigten selbst gestaltete Plakake und fertigten ein großes Banner mit Forderungen und Wünschen, das anschließend an den Bürgermeister übergeben wurde.

 

Die Freitagsdemos der Schüler sind zu Ausrufezeichen geworden:

 

Achtet auf uns! Vernachlässigt nicht den Klimaschutz! Denn das ist unsere Zukunft!

 

Seit kurzem demonstrieren Schüler weltweit jeden Freitag für den Klimaschutz.

Klimaschutz ist kein griffiges Thema. Zahlen und Statistiken machen ihn erst verständlich. Griffig wird er aber durch Forderungen, zum Beispiel dem Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen und die Anwendung erneuerbarer Energien.

 

Demos überall und immer wieder auf den Straßen in aller Welt.

 

Wir als LINKE begrüßen den Aufbruch und hoffen, dass die Schüler mit ihrem weltweiten spontanen Engagement etwas in Bewegung setzen.

Gahlen einmal anders

Karl Türck

Das idyllische Gahlen, über das wir an dieser Stelle berichtet haben, entpuppt sich zugleich als ein Ort schier unglaublicher Gaunereien. Der ehemalige Prokurist einer Ziegelei versuchte sich einer Festnahme zu entziehen, indem er einen Selbstmord vortäuschte und dann in Namibia untertauchte. Kurz gesagt, er wurde geschnappt und vor kurzem verurteilt zu fünf Jahren Haft. Ihm wurden nachgewiesen Bestechung und Steuerhinterziehung.

 

Aber dann lässt der Reporter durchblicken, dass dies sozusagen noch der harmlosere Teil der Straftaten ist. Das Hauptverfahren gegen den Prokuristen wurde abgetrennt. Der Angeklagte ist verantwortlich für das Verbuddeln von 30 000 Tonnen giftiger Ölpellets in der Tongrube der Ziegelei. Die Staatsanwaltschaft hat für die Bearbeitung dieser Angelegenheit aber keine Zeit mehr.

 

Das Bürgerforum, das sich in Gahlen zu diesem Skandal gebildet hat, fürchtet jetzt, dass das Verfahren eingestellt werden könnte. Aus Zeitmangel. Die Bürger haben aber ein großes Interesse daran, dass die illegalen Machenschaften um die Ölpellets aufgedeckt und geahndet werden.

 

(Zum entsprechenden Artikel der Dorstener Zeitung)

 

 

Bürgerbeteiligung - wie geht das?

DIE LINKE. Dorsten kommentiert

Karl Türck

In den letzten zehn Jahren war es so: Bürgermeister und Verwaltung wollten den Bürgern etwas mitteilen und luden zu einer Versammlung ein. Dort nahmen Bürger zunächst zur Kenntnis. Dann wollten einige zum Thema etwas sagen. Sie wurden gestoppt mit dem Hinweis, was man ihnen mitgeteilt habe, sei alles bereits beschlossene Sache. Damit war klar, dass die Bürgerversammlung nicht dem Zweck diente, mit Bürgern über den Gegenstand zu diskutieren, sondern sie auf das Unvermeidliche vorzubereiten.

 

Nun lesen wir in der Dorstener Zeitung vom 29.3.2019 (hier geht es zu dem entsprechenden Online-Artikel) einen Bericht von einer Veranstaltung der Stadt zu den Straßenbaubeiträgen. Die schriftliche Einladung des Bürgermeisters lässt aufhorchen. Da heißt es:

„Den Bürgern wird auch Gelegenheit gegeben, Argumente pro und contra der Beitragserhebung in der Diskussion auszutauschen.“

 

Das ist ganz etwas Neues! Aber in der Versammlung geht dann irgend etwas schief. Die Hälfte von 200 Teilnehmern (nach Schätzung der Reporterin) verlässt den Raum. Sie haben sich auf eine herkömmliche Diskussion im Plenum eingestellt. Stattdessen sollen sie sich mit Verwaltungsmitarbeitern an einzelne „Café-Tischchen“ setzen und mit denen ihren Fall besprechen. Das wäre die „world-café-Methode“.

 

Das machen wie gesagt die Hälfte der Interessierten nicht mit. Einer der Kritiker meint: „Wir sind nicht gekommen, um einen VHS-Kurs in Beitragsrecht zu absolvieren...“

 

Die übrige angebliche Hälfte der 200 Teilnehmer – nach Angaben des Bürgermeisters 130 – haben mit dem Bürgermeister diskutiert. (Wie das mit den Café-Tischchen gelöst wurde, wissen wir nicht.) Einige derjenigen, die vorher gegangen sind, haben sich der Reporterin gegenüber enttäuscht bzw. empört geäußert.

 

So ist dieser erste lobenswerte Versuch zur Einführung von Bürgerbeteiligung in Dorsten leider schief gegangen.

Karl Türck

 

Schöne Landschaft, Felder, Wiesen, Wälder. Schmuckes Dorf, Kirche und historische Wassermühle, wirklich sehenswert. Wieso kommt im Artikel das Wasser überhaupt nicht vor? Einmal der nette Mühlenteich im Park bei der Mühle, und dann der Kanal natürlich. Das Dorf hat quasi Anschluss über den Kanal an die Nordsee und damit die weite Welt – weltoffen!

 

Die Verkehrsanbindung von Gahlen ist für Touristen aus Dorsten überhaupt kein Problem. Man setzt sich aufs Rad und fährt am Kanal entlang. Wer möchte, legt zwischendurch eine Pause ein „anne Bänke“, dann ist es nicht mehr weit. Im Dorf findet man auf engem Raum zwei Restaurants und einen Imbiss mit einladendem Biergarten. Was will man mehr?

 

Ein praktisches und rundum zufriedenstellendes Naherholungsgebiet, das ist Gahlen für Touristen!

Georgplatz – alles gut?

DIE LINKE. Dorsten kommentiert die Eröffnung des Georgplatzes

Karl Türck

Der neu gestaltete Georgplatz wird am Samstag, den 16. März um 11 Uhr, durch den Bürgermeister freigegeben. Ist das nicht wunderbar?

 

Die alten Bäume sind weg, kein lärmender Biergarten. Nachdem jetzt alles so schön und neu ist, wollen wir gar nicht mehr daran erinnern, wie es anfing.

 

(Da hatten die städtischen Ämter die Anwohner zu einer Bügerversammlung eingeladen. Viele waren ins Georgseck gekommen. Nun kann man nicht davon ausgehen, dass Dorstener wissen, was eine Bürgerversammlung ist. Einige meinten, sie könnten dort auch eigene Vorschläge einbringen für die Umgestaltung. Die Amtsträger sagten, die Pläne wären fertig.)

 

Am Samstag wieder Bürgerversammlung auf dem Georgplatz. Es gibt Grillwurst, Getränke und süße Leckereien.

Was ist ein Parkbürgermeister?

DIE LINKE. Dorsten kommentiert

Karl Türck

Ganz einfach. Eine neue Software der Stadt, die anzeigt, welche Parkplätze aktuell noch frei sind. Klicken auf „Stockhoff“ - alles klar!

 

Nein, natürlich nicht! Es geht um Dorstens neuen „Bürgerpark“ (Maria Lindenhof). Da trifft sich demnächst die Welt, bzw. die sich von der Welt erholen müssen. Es wird Spiel, Kultur, Obstbäume, Ruhebänke und mehr geben. Man wartet am besten, bis es so weit ist, denn der Park ist noch in Arbeit. Um die in Gang zu bringen und zu koordinieren, wurde ein Parkbürgermeister gefunden. Der ist Johannes Kratz, der früher als Leiter der Gesamtschule Wulfen schon so einige Projekte ins Leben gerufen, koordiniert und durchgestanden hat. Der wird auch dieses Projekt händeln!

Kommentar zum Mercadenumbau

Karl Türck

Bürger, aufgewacht!

 

Unterstützen Sie die Kampagne der Dorstener Zeitung zur Rettung der Mercaden.

 

Am Samstag, dem 16. Februar, hat die DZ die komplette 1. Lokalseite der aufwändigen und teuren Rettungsaktion der Mercaden durch die „Koprian IQ“ gewidmet. Jetzt sind wir Käufer an der Reihe. Alle, die schon einmal in den Mercaden gekauft haben (und dann vielleicht nie wieder) sollten sich ein Bild von den neuen ungeheuren Veränderungen machen. Wir geben nur weiter: Toiletten weiter im 2. Obergeschoss – ging nicht anders, aber Achtung: in der Gastronomie im Untergeschoss sind zwei weitere Klos geplant (Vorausgesetzt, dass sich wieder ein Gastronomiebetrieb findet, der da rein will und auch drin bleibt.).

 

Aber jetzt kommt´s: Der Höhepunkt wird „ein 10 mal 10 Meter großer Brunnen mit Wasserspielen“ sein. Ein unvergessliches Erlebnis für die ganze Familie. Daneben wird der weltbekannte MoviePark in Feldhausen einfach alt aussehen. Aber diese neue Sensation wird sicher ähnlich wie der MoviePark begeisterte Kunden von weither nach Dorsten locken: BeNeLux, Frankreich, Bayern ...

 

Wir drücken die Daumen, dass sich neue Läden finden, die nicht schon wieder aufgegeben haben, bevor Mercaden plus fertig ist.

Kommentar zum Bahnhofumbau

Karl Türck

Am 14. Februar verkündete die Dorstener Zeitung „Im Mai wird der Bahnsteig fertiggestellt sein.“. Ist das nicht herrlich? Der Verkehrsminister Wüst war zu Besuch, und den hat das sicher gefreut.

Da sehen wir doch wieder, es wird doch noch was mit dem Bahnhof! Seit 12 oder gar 13 Jahren wird daran herumgeplant. Das letzte Kapitel war, dass gar keine Züge mehr fuhren, sondern nur noch ein „Schienenersatzverkehr“. Es gab aber nicht genügend einheimische bzw. ortskundige Busfahrer, sodass einige überhaupt nicht wussten, wo sie halten sollten.

Aber nun hören wird mit Wohlwollen – dies speziell für des Verkehrsministers Ohr! –, dass ab Mai die Bahn wieder fahren wird, wie sie soll. Nun ist nur noch der Bahnhof eingezäunt. Aber das kriegen wir auch noch hin, Herr Verkehrsminister!

Hurra!

Karl Türck

Manchmal passieren noch Sachen, da hat man als LINKER nichts zu kritisieren, sondern freut sich einfach nur. Am Dienstag, 5. Februar, schrieb die DZ: „Gemeinschaftshaus lehnt die AfD ab“.

Na, geht doch!

Kein vernünftiger Mensch möchte diesen Nazi-Sprücheklopfern einen Großraum, wie die sogenannte Agora, zur Verfügung stellen. Hier finden sonst unter anderem die Musikwoche, Kabarettveranstaltungen, Karneval, Kindertheater usw. statt.

Ein Glück, dass die Arbeiterwohlfahrt das GHW vor rund zehn Jahren übernommen hat. Wäre es noch in der Hand der Stadt, hätten die Volksverdummer den Saal gekriegt. Das sagt der Pressesprecher der Stadt.

Grundsätzlich kann man dem CDU-Stadtverbandsvorsitzenden Ludger Föcker nur zustimmen, wenn er sagt: „Menschenwürde, Demokratie, Respekt, Toleranz und Freiheit sind sehr wichtige Punkte für Deutschland! Wenn die AfD sich zu diesen Werten bekennt, wäre es kein Problem, einen Veranstaltungsort zu finden.“

Solange das nicht der Fall ist, sollte auch die Stadt keine Räume bereitstellen!

Leserbrief zum Artikel über die „Verbesserungen bei Bus und Bahn“ in Dorsten

Volker Schäpertöns

Volker Schäpertöns, Vorstandsmitglied der Dorstener LINKEN, regelmäßiger Nutzer des ÖPNV, zu den „Verbesserungen bei Bus und Bahn“:

Das hilft mir nicht wirklich. Da zeigt sich für mich ganz deutlich, wie bürgerfremd da was gemacht wurde. Zum einen keine Veränderung bezüglich samstags, weiterhin keine Zug-Bus-Verbindung 19:00 Uhr, 21:00 Uhr. Alles beim alten Problem. Wenn man am Wochenende in den Morgenstunden vom Feiern kommt, zum Beispiel von Oberhausen, Essen etc. ist in Dorsten Feierabend. Erst kurz nach acht geht’s nach der durchwachten Nacht weiter Richtung Rhade. Und auch die Buslinie Lembeck-Rhade ist nur traurig. Weg mit dem Taxibus und stattdessen stündlich einen Kleinbus einsetzen! Außerdem gehört zwischen Busbahnhof Lembeck und dem Bahnhof Lembeck eine Busverbindung. Wie sollen Alte und Gehbehinderte das schaffen?